HerzJesu4


Das Herzchakra


Das Herz ist das Zentrum der Schöpfung, daher sind alle anderen Chakren diesem untergeordnet. Es ist das Kraftwerk des Körpers, von hier aus fließt die Kraft zu allen anderen Stellen.

Es ist der Sitz des
Atmas, die absolute Quelle aller Kräfte, die als Shiva Shakti Vahi (der Kraftträger) manifestiert sind. Eine Blockade in einem Chakra oder einem Kanal im Körper übt Druck auf das Herz aus. Das Zentrum des Herzens, das Bindu, ist links. Das ist die Quelle aller Dinge und es ist der Punkt, an welchem der göttliche Wunsch, sich in der Schöpfung zu manifestieren, am Anfang der Schöpfung entsteht.

Zu Anbeginn der Schöpfung manifestiert sich die Adi Shakti, die Göttliche Urmutter als
Bindu (Punkt) oder Schleife und windet sich in dreieinhalb Windungen um das Herz. Von der Spitze abwärts teilt sie sich, um die Kraftzentren der sieben Chakras zu schaffen, bevor sie sich im ersten, dem Mooladhara, festsetzt und mit der eigentlichen Schöpfung beginnt.

Es sind dreieinhalb Windungen, da das Dreiundeinhalb die Natur der Adi Shakti als Kundalini verkörpert: Es repräsentiert sowohl ihre manifeste Natur in Form der drei Gunas der Existenz, als auch ihre unmanifestierte Natur als
Arda- Matra, eine halbe Silbe. Eine halbe Silbe kann nicht ausgesprochen werden, trotzdem existiert sie – es Kreuzungspunkt zwischen Manifestiertem und Unmanifestiertem. So steht in der Devi Mahatmyam: „Du ruhst im Arda-Matra“ und „du kannst weder beschrieben noch ausgesprochen werden“. Die Bedeutung von dreieinhalb als die Zahl der Shri Gaurishwari Nityakanya Adimata kann nur von Sahaja Yogis verstanden werden, denn sie ist sehr subtil.

Das gesamte göttliche
Tantra (die Technik) oder das göttliche Instrument des Universums, von welchem wir alle ein Teil sind, ist Manifestation und Ausdruckes des göttlichen Wunsches durch seine ihm eigene Kraft.

Die leichteste Blockade oder ein irregulärer Fluss der Kraft im System übt einen Druck auf das Herz aus, so wie der leichteste Windhauch die glatte Oberfläche eines ruhigen und klaren Teiches kräuselt. Durch das Herz scheint die Qualität der reinen Existenz - ruhig, klar und unbewegt, jenseits von allen anderen existierenden Ebenen der Existenz, sogar jenseits der subtilen und kausalen Körper, und daher auch jenseits von Catches und Blockaden im System. Diese sind das Resultat der gegenwärtigen Situation und des vorhergehenden Lebens. Sie sind jedoch kurzlebig und verändern sich kontinuierlich. Sie haben keine Bedeutung im Sinne des Göttlichen - nur als kurz aufleuchtende Lichter und Töne, die das Göttliche Drama der Existenz begleiten.

Als selbstverwirklichter Sahaja Yogi sollten wir Zuschauer sein, die dem Schauspiel, bequem sitzend wie Meister oder Könige, zuschauen. Wir mögen vielleicht handeln, aber wir sind nicht das Drama.


Die Probleme beginnen dann, wenn wir dies vergessen. Denn dann wird das Bewusstsein (die Aufmerksamkeit) durch alle verdrehten Spiralen und Schleifen des beschädigten Instruments gezogen, verfängt sich dort und steckt fest - dann schreit es vor Schmerz und vergisst seine göttliche Natur.

Es ist die Fingerfertigkeit von Shri Mataji, die wie eine geschickte Weberin alle Knoten und Verwicklungen auflösen kann, damit sich die Maschine wieder bewegt. Ist jedoch die Aufmerksamkeit und auch das Bewusstsein,
Atma zu sein tief im Herzen verwurzelt, dann wird sie sanft und geschützt, und kann in das Verworrene eindringen, um es zu entwirren, ohne sich selbst zu verfangen.

Das Herz ist der Sitz der Sicherheit. Die absolute Sicherheit, ist zu wissen „Ich bin das.“ Oder wie Shri Shankaracharya sagte:
Brahmadvityamevaham. („Ich bin nichts als das ungeteilte Brahman“)

Auf der materiellen Ebene manifestiert sich dies als die beschützende Kraft des
Atma – in Form der Göttin Shri Durga, der wilden Beschützerin ihres Universum und ihrer Kinder – in Verbindung mit dem Blut und der Thymusdrüse im Mittleren Herz-Chakra.

Das erklärt die Verbindung zwischen Shri Parvati und Shri Durga, in ihrer stillen und ruhigen Art bleibt die Shakti (die weibliche Kraft) die Begleiterin und Gattin des
Atma.

Dieser Schutz durch den Geist wird auf der grobstofflichen Ebene durch die Mutterschaft ausgedrückt. Die Mutter ist die erste zwischenmenschliche Bindung in einem Leben. Es liegt im Instinkt der Mutter, ihre Kinder zu beschützen - koste was es wolle. Dieses Prinzip wird vom Tierstadium an durch unzählige Leben hindurch erfahren und wir bauen auf dieser Erfahrung auf.

Sie gibt uns ein inneres Urvertrauen, ein Gefühl der Sicherheit, so dass wir, wenn wir die schützende Kraft des
Atma als Jaganatma sehen, sie sofort erkennen und annehmen können. Es ist wichtig zu verstehen, dass Mutter Gott die erste und auch höchste Manifestation von Gott dem Allmächtigen ist – sie leitet und führt dazu, die beschützende Fähigkeit des eigenen Atma durch seine Shakti zu erkennen.

Diese Vereinigung von
Atma und Shakti ist der Schutz des Lebens und der Existenz. Es ist wichtig, das zu verstehen. Als Shri Shiva Tattwa drückt es das Tattwa der reinen Existenz in vollkommener Sicherheit aus.

Auf praktischer Ebene, bedeutet das, dass, wenn man gegen den eigenen Geist handelt, wenn man sich mit irgendetwas außer dem Geist identifiziert, blockiert das Herz. Einerseits haben wir das Ego „ich bin das“ oder „Ich habe das getan“, ans Stelle von „das wurde getan“ (durch den Geist).

Aham bedeutet „ich“ und kara „der Handelnde“ oder ahimkara: „Ich, der Handelnde“. Andererseits befindet sich der Standpunkt des Superego: „Das wurde mir angetan, daher leide ich“. Beide sind eine Illusion. Man kann nichts tun, es ist ganz alleine die Shakti, die als das Instrument des göttlichen Wunsches handelt. Man sollte sich mit dem großen, kollektiven, göttlichen Wesen und seinem Wunsch identifizieren; dem Spiel seiner Manifestation zusehen, anstatt sich auf das „ich handle“ Es steht über allen Dingen, nichts kann es beeinflussen oder ihm Leid zufügen.

Wenn wir zu Sahaja Yoga kommen und unser System beschädigt und unrein ist, dann ist auch das Herz (Chakra) blockiert. Das ist aber kein Grund, sich Sorgen darüber zu machen. Man sollte sich ruhig nieder lassen und an den Blockaden arbeiten - schrittweise und langsam.

Die ganze Bibliothek des Göttlichen Wissens ist zur Hand, und wenn im Herzen der reine Wunsch besteht, das eigene Wesen zu entwickeln um das Absolute zu erreichen, wird jedes Problem sich automatisch, mühelos und spontan lösen – sahaja. Es gibt keinen Grund dabei das Ego durch zu viele Bemühungen beteiligen zu wollen. Bei zu vielem Bemühen nimmt das Ego höchstens zu.

Ich tue nichts, ich handle nur im Einklang mit dem
Atma, ist eine Einstellung, die mit dem Wachstum vom Vishuddi einhergeht - sie bedeutet Losgelöstheit von den Früchten des eigenen Handelns.

Die schlimmste Tat gegen den Geist ist das zu verehren, was keinen Geist hat, grobe Materie oder Rakshasas. Shri Mohammed verurteilte beides. Es bedurfte eines machtvollen
Avatars in Begleitung der drei großen Shaktis (Shri Mahakali, Shri Mahasaraswati and Shri Mahalakshmi) Shri Brahmadeva und Hassan und Hussein um diese Ader der Negativität in die Virata durch das linke Swadistana, Nabhi und Void aufzuhalten. Viele Teile des Korans sind ein Ausdruck der Nirmala Vidya welches das Atma Tattwa im materiellen Universum unterstützt: barmherzig, klar, und kompromisslos. Hier herrscht entweder Realität oder Nicht-Realität, es gibt keine Halb-Realität. Das Atma und sein Ausdruck ist die einzige Realität im Universum – Identifikation mit irgendetwas anderem blockiert das Herz.


Das Shiva Tattwa oder die Kraft des ersten Urwunsches im Herzen, die Ursache für das Sein aller Dinge, und die Ursache dafür, dass alle Dinge vollkommen und erfüllt sind – dieses Shiva Tattwa steigt auf um schlussendlich auf dem Sahasrara zu residieren und auf dem höchsten Gipfel der Schöpfung als Shri Sadhashiva Tattwa zu tanzen. Hier ist es der vollkommen ausgeglichene Zeuge, der aus den drei Gunas besteht, und allem zusieht.

Im Individuum entspricht dies dem Stadium, wo alle Wünsche erfüllt sind, und man mit dem kollektiven Absoluten identifiziert ist und in erfüllter Freude die Auswirkungen, die Bemühungen und die Erfüllung des eigenen Wunsches beobachtet - als reiner Zeuge jenseits aller Dinge und Aktivitäten.

Nach einem Gespräch von Dr. Rustum mit Shri Mataji, Nirmala Yoga