Die Göttin im alten Europa - Malta
Die Mittelmeerinsel Malta war
schon 130.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung von Menschen
besiedelt. Man fand auch interessante Spuren von einer
kleinen Elefantenart und von kleinen Flusspferden.
7000 v.Chr. begann die maltekische Hochkultur der Grossen
Mutter. Cirka zwei Jahrtausende vor dem Bau der großen
Pyramiden begann man mit dem Tempelbau auf Malta, etwa
zeitgleich mit Newgrange, in Großbritannien, wo 5000 v.
Chr. zu Beginn der keltischen matriarchalischen Hochkultur
ein unterirdischer Felsentempel gebaut wurde, der jährlich
am 21. Dezember bei Sonnenuntergang vollkommen
ausgeleuchtet wird. Stonehenge wurde erst 2000 Jahre später
errichtet.
Auf Malta wurden einzigartige Funde gemacht. Es wurden 44
megalithische Tempel von enormer Größe ausgegraben, wobei
Malta kleiner als Wien ist. Auf Malta fand man mehr
Zeitzeugnisse der megalithischen Kultur der Göttin als auf
dem Rest der Welt zusammengenommen. Bemerkenswert ist, dass
keiner der Tempel in einem Geschichtslexikon verzeichnet
ist. Wenn Malta überhaupt erwähnt wird, dann wird meist nur
im gewohnt respektlosen Ton die "magna mater" im Kontext
von „Fruchtbarkeitsriten“ erwähnt.
Die
TempelbauerInnen von Malta waren in der Lage, Steine von
immenser Größe (20 bis 60 Tonnen) zu bewegen. Sie erbauten
die Tempel immer in der sitzenden Form der Großen Mutter in
Form eines fünfblättrigen Kleeblattes, und immer mindestens
zweimal nebeneinander. Die Tempel waren ein bis zwei
Stockwerke hoch. Man fand sogar mehrere Tonmodelle dieser
Tempel - interessant für Architekten, da es also Pläne und
Miniaturmodelle gab. An einem Tempel wurde ca. 500 Jahre
lang gebaut, das sind ca. 20 Generationen.
Malta heißt Mutter.
Man fand alle bekannten Symbole der Großen Mutter. Tarxien
liegt mitten in der Hauptstadt Valletta und war vollkommen
verschüttet. Dort entdeckte man besonders bedeutende
Zeugnisse der alten Kultur, so fand man im Tempel Tarxien
eine überlebensgroße Statue der Göttin. In Hagar Qim
entdeckte man einen Lebensbaum aus Stein. Dieser ist
momentan als "neolithische Pflanze“ ausgeschildert!.
Mnadjdra ist einer der ältesten Tempel, und auch sehr gut
erhalten, weil er aus herrlich bearbeiteten
Korallensteinplatten besteht. Die Anlage von Ggantija ist
gigantisch groß, wurde in der beschriebenen doppelten
Ausführung gebaut (Baubeginn ca. 4000 v. Chr) und befindet
sich auf der Insel Gozo. Noch heute erzählen die Menschen
die Legende von der Erbauung durch eine „große
Mutter“ für ihre Kinder.
Das Hypogäum in Hal
Saflieni ist, wie der Name schon andeutet, unter der Erde.
Es ist so einzigartig, dass man es sehen muss. Es ist ein
heiliger Platz, der als Begräbnisstätte gehandelt wird,
aber das ist unrichtig, denn die dort gefundenen Skelette
stammen aus einer späteren Zeit. Auf vier Stockwerke tief
unter die Erde wurde im Stein ein Tempel mit 33
Orakelkammern angelegt. Man fand zahlreiche Darstellungen
der Göttin selbst, so zum Beispiel in Hal Saflieni die
„Schlafende Göttin“. Aus Hagar Qim stammen die
verschieden „Sitzenden Göttinnen“, die man aus
ihren Steinsitzen herausgebrochen hat.
Aber nicht jedem ist die Entdeckung der alten Göttinnen
recht. So erfährt man im Museum, dass das möglicherweise
männliche Götter sein sollen! Nach einem Anschlag
fundamentalistischer Christen auf einen Tempel, bei dem
Unersetzliches zerstört wurde und die Regierung Maltas
nicht interessiert war, die Sache aufzuklären, wurden die
maltekischen Tempel von der UNESCO zum Weltkulturerbe
erklärt.
Auch aus den Funden aus der Tempelzeit lässt einiges auf
die Kultur schliessen, es gibt aber auch Rätsel auf. So
fand man keine Waffen, oder andere Hinweise auf Kriege oder
Gewalt, aber auch keine Hinweise auf Werkzeuge, die einen
Tempelbau ermöglicht haben sollen. Man fand aber Schmuck
und Werkzeuge zu dessen Herstellung. Die Tempelanlagen
lassen auf ein umfassendes astronomisches Wissen schließen.
(Sonnentore und Sonnenfenster, Mondfenster,
Gesamtausrichtung der Tempel etc.) Man kann darüber viel im
Internet lesen.
Paulus ging zuerst nach Malta, wo er fast am Biss einer
Giftschlange gestorben wäre; er überlebte und konvertierte
die Menschen auf der Insel der Mutter zum Christentum, erst
dann ging er nach Rom.
V.G.